"Heiligste Dreifaltigkeit" Altdorf b.Nürnberg Altdorfer zu Besuch in der Schwesterpfarrei Mariä Geburt und in der Behindertenreinrichtung Centr Tavor in Novyi Rozdil |
Anfang Mai 2019 besuchten sieben Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde Altdorf, darunter Pfarrer Albert Börschlein und Gemeindereferentin Elisabeth Gsänger, die griechisch-katholische Schwesterpfarrei Mariä Geburt in Novyj Rozdil ca. 60 km südlich von Lemberg. Seit 2010 besteht der Kontakt und es kam bereits zu mehreren gegenseitigen Besuchen. Jedes Jahr werden bei Aktionen der Pfarrgemeinde Altdorf, unter anderem der Firmlinge am Altdorfer Weihnachtsmarkt, Spendengelder zur Unterstützung der Behindertentagesstätte Tavor (dt. Tabor) in Rozdil gesammelt. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation in der Ukraine und vor dem Hintergrund des Krieges in der Südostukraine erfahren Behinderte in der Ukraine im Vergleich zu anderen europäischen Staaten noch sehr wenig staatliche Unterstützung. Als sowjetisches Erbe wurden Behinderte lange Zeit außer Sichtweite der „gesunden“ Gesellschaft verwahrt. Im Centr Tavor, wo sich Menschen mit Behinderungen und haupt- und ehrenamtliche Helfer Freunde nennen, erfahren die geistig und z.T. auch körperlich behinderten Menschen Anregungen durch gemeinsame kreative und musische Betätigung, vor allem aber liebevolle Zuwendung und das Gefühl des Angenommenseins. Das Centr Tavor erhält sehr wenig öffentliche Förderung und ist auf Spenden von (ausländischen) Geldgebern angewiesen. Durch die Spenden konnten vor einigen Jahren neue Räumlichkeiten bezogen und die Betreuungsmöglichkeiten ausgeweitet werden. Die Besucher hatten die Gelegenheit, mit den Behinderten Kerzen zu gießen (wohlbekannt aus dem Kerzenverkauf zu Weihnachten), zu flechten, zu weben und mit Perlen zu sticken. Gemeinsam wurde ein Imbiss mit Osterbrot und Eiern eingenommen und Geschenke ausgetauscht. Eine Volkstanzgruppe leitete die behinderten Menschen und die Altdorfer Gäste bei ukrainischen Volkstänzen an. Die Altdorfer Gäste waren vom Engagement des Leiters von Tavor, Vasyl Vasylyshyn, und seinen Mitarbeitern beeindruckt und spürten die Herzlichkeit, Freude und Dankbarkeit aller über die Sprachbarrieren hinweg.
Neben dem Centr Tabor hilft die katholische Pfarrei Altdorf auch mit
kleinen Geldbeträgen ganz gezielt einzelnen besonders bedürftigen
Familien aus der griechisch-katholischen Schwesterpfarrei. Daneben wurde
und wird der Bau der neuen griechisch-katholischen Kirche von Novyj
Rozdil immer wieder unterstützt. Nach jahrzehntelangem Verbot unter dem
Kommunismus dürfen die griechisch-katholischen Christen nach der Wende
wieder öffentlich Gottesdienst feiern. Direkt neben der viel zu kleinen
alten Kirche wurde eine neue große Kirche für die zahlreichen
Gottesdienstbesucher gebaut. Pfarrer Mykola Midzhak feierte darin den
Gottesdienst zusammen mit Pfarrer Albert Börschlein im byzantinischen
Ritus. Die griechisch-katholische Kirche ist liturgisch stark orthodox
geprägt, aber mit der römisch-katholischen Kirche verbunden (uniert) und
erkennt den Papst als ihr Oberhaupt an.
Die Altdorfer Gäste waren von den Begegnungen in der Behindertentagesstätte und der Kirchengemeinde sowie der Gastfreundschaft von Pfarrer Mykola und Vasyl Vasylyshyn, dem Leiters von Tavor und deren Familien bewegt. Insbesondere diejenigen, die schon vor ein paar Jahren in Rozdil zu Besuch waren und die bescheidenen Anfänge des Centr Tavor noch vor Augen hatten, konnten sich über die dank auch der Spendengelder aus Altdorf ermöglichten positiven Entwicklungen freuen. Alle haben den Wunsch, die Kontakte weiter zu pflegen und zu vertiefen und die Unterstützung für die Menschen mit Behinderung und die sozial Benachteiligten auf eine breitere Basis zu stellen (cl+mw)
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