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Weitere Themen aus dieser Rubrik:
Doppeljubiläum 125 Jahre Stadtpfarrei Altdorf, 50
Jahre Pfarrkirche
Rund ums Roncalli-Haus
Altdorfer Randnotizen zum Thema "Kirche und
Nationalsozialismus"
Marienkirche in Hagenhausen
Glockenstuhl
Orte der Andacht
Konfessionsstatistik
Ältere
Ausgaben des Pfarrbriefes 
Pfarrfahrt 2010 - Maria Laach - Aachen - Xanten - Kevelaer - Trier
Kloster Gnadenberg
(Buchempfehlung)
Historische Entwicklung der Pfarrgemeinde Altdorf -
Eine kleine Pfarrchronik
Die Gegend um Altdorf ist uralter Kulturboden, der schon in
vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war, wie zahlreiche Funde aus der Steinzeit und aus der
Bronzezeit beweisen. Urkundlich tritt der Name "Altdorf" zum ersten Mal 1129 auf
im Zusammenhang mit der Nennung eines "Marquard von Altdorf" (vermutlich ein
Geistlicher). 1281 wird Altdorf zum ersten Mal als Ort erwähnt, als Kaiser Rudolf von
Habsburg "die Seinigen zu Altdorf" vom Zoll in Nürnberg befreite.
Wann das Christentum in unsere Gegend kam, ist unsicher. Aller Wahrscheinlichkeit nach
brachten es im 8. Jahrhundert die kolonisierenden Bayern, die von Regensburg aus die
Täler nordwärts besiedelten. Als erste Taufkirche dürfte eine hölzerne Kapelle in
Rasch gedient haben. Zwischen 1057 und 1075, wohl um 1072, hat Bischof Gundekar II.
von Eichstätt neben anderen Kirchen in unserer Umgebung auch eine Kirche in
Hagenhausen geweiht (vgl. Geschichte des Bistums
Eichstätt). Altdorf aber hatte in frühester Zeit als Mutterkirche die Kirche im
nahen Rasch.
1407 wurde in Altdorf eine neue Kirche gebaut, die 1753 teilweise abgebrochen wurde, um
die jetzige evangelische Laurentiuskirche zu schaffen. 1504 kam Altdorf in den Besitz der
Reichsstadt Nürnberg. Von dort aus wurde 1527 auch in Altdorf die Reformation
Martin Luthers eingeführt. Entsprechend dem Grundsatz "cuius regio eius
religio", nach dem der Landesherr die Religion seiner Untertanen bestimmte, gab
es in den folgenden Jahrhunderten in Altdorf keine Katholiken mehr.
Dies änderte sich erst 1806, als Nürnberg mit seinem ganzen Umland dem Königreich
Bayern eingegliedert wurde. Nun kamen wieder vereinzelt Katholiken nach Altdorf,
besonders aus der benachbarten Oberpfalz, sei es als Dienstboten oder später als Arbeiter
an der Eisenbahnstrecke Nürnberg-Altdorf: Sie wurden zunächst (1828) der katholischen
Pfarrei Gnadenberg
zugewiesen.

Die Pfarrkirche von 1888
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Nachdem ihre Zahl aber
immer größer wurde, erhielt Dekan Max Limbacher, Pfarrer in Gnadenberg, nach langen
Bemühungen endlich 1865 die Genehmigung, in Altdorf einen Betsaal mit Wohnung für
Priester und Mesner zu errichten. Er konnte am 24.2.1867 eingeweiht werden
(s. Festpredigt).
Zu dieser Feier kamen die östlich angrenzenden Pfarrgemeinden Gnadenberg, Berg und
Hausheim mit ihren Seelsorgern in einer feierlichen Prozession als Ausdruck der
geschwisterlichen Verbundenheit mit der kleinen Schar von Katholiken in der Altdorfer
Diaspora, einer Verbundenheit, die sich in der Folgezeit noch mehrfach bewähren sollte.
Am 15.3.1876 wurde Altdorf von Bischof Leonrod zur selbständigen Pfarrei erhoben.
1880 erfolgte der Umbau des Betsaals zur Pfarrkirche;
1888 schließlich wurde noch ein kleiner Turm errichtet. |
Zur Jahrhundertwende (1900) war die Pfarrei
Altdorf auf 750 Katholiken angewachsen, die jedoch über 94 Ortschaften verstreut waren
bis hin nach Feucht und Wendelstein, so daß für viele die Entfernungen zu
Gottesdienst und Religionsunterricht sehr groß waren. Daß trotzdem soviele ihrer
Kirche die Treue gehalten haben, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. |
In den folgenden Jahrzehnten stieg die Zahl
der Katholiken in Altdorf kontinuierlich, so daß das Gotteshaus erweitert werden mußte.
Die Pläne hierfür waren 1939 weitgehend fertig, der Ausbruch des 2. Weltkrieges aber
ließ ihre Verwirklichung nicht mehr zu. Im "Dritten Reich" gerieten auch
Altdorfer Pfarrer mit den Nationalsozialisten in Konflikt (vgl. Altdorfer
Randnotizen zum Thema Kirche und Nationalsozialismus). Nach dem Krieg und dem
Zuzug vieler katholischer Heimatvertriebener aus Schlesien und dem Sudetenland
mußte das Gotteshaus endgültig einer neuen, modernen Kirche weichen, die 1951
gebaut wurde.
1956 wurde der Kindergarten St.
Josef errichtet, in dem seither Abenberger Ordensschwestern segensreich wirken. |
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1968 wurde das Pfarrhaus erweitert und
modernisiert, 1972 die Pfarrkirche außen renoviert. Nachdem
im Jahr 1972 Hagenhausen und Eismannsberg nach Altdorf eingepfarrt worden waren, wurde
1973/74 die Marienkirche Hagenhausen einer Außen- und
Innenrenovierung unterzogen. Starke Risse, die sich bei Turm und Langhaus gebildet hatten,
wurden bei einer erneuten, gründlichen Restaurierung 1998/99 beseitigt.
1974 wurde das Roncalli-Haus gebaut, das sich seitdem zu
einem echten Zentrum der Begegnung, der Bildung und froher Geselligkeit für die ganze
Gemeinde entwickelt hat.
1977 wurde der Kindergarten modernisiert, 1981 die
Pfarrkirche innen restauriert und 1982 eine neue Orgel (mit 23 Registern) aus der
Werkstatt der Firma Johann Klais,
Bonn, eingeweiht. 1993/94 mußte die Pfarrkirche erneut restauriert werden. Dabei wurden
an der Westseite die Elisabethkapelle, ein WC, ein Beichtzimmer, ein Eine-Welt-Laden
und zwei Lagerräume angebaut.
Im September 1995 wurde der Kindergarten St. Monika in Röthenbach eröffnet.
Auch in den Außenorten entstanden Orte der Andacht.
Einen Überblick über die konfessionelle Verhältnisse in
Altdorf und den Filialgemeinden bietet folgende Konfessionsstatistik.
Einen Einblick über die Entwicklungen in unserer Pfarrei
erhält man auch durch das Studium der älteren Ausgaben unseres Pfarrbriefes
"Kontakt". Eine Sammlung dieser Ausgaben (ab dem Jahr 1999) finden Sie in
unserem Archiv.
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